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Stadtentwicklung Holzminden

GESTERN - HEUTE – MORGEN

Stadtentwicklung zeigt Mut zur Zukunft. Aber diese Zukunft orientiert sich auch an der Geschichte einer Stadt. Mit ihren Menschen, die durch ihr Denken und Handeln diese über Jahrzehnte geprägt haben.

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Zukunftsdenken

Holzminden hat sich immer der Herausforderung Richtung Zukunft gestellt. Nicht zuletzt sind die derzeitigen Strukturdaten sehr erfreulich. Sei es im Bezug zur demografischen Entwicklung, Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt. Allein das Unternehmen Stiebel Eltron plant zukünftig 400 neue Stellungen für den Standort Holzminden. Also kein schlechtes Ergebnis im regionalen Vergleich mit anderen Städten in Niedersachsen.

Dazu ein weiteres Beispiel:

Im Jahr 2019 starteten die Online-Jobplattform StepStone und das Immobilienportal immowelt.de eine Analyse, in der sie die Durchschnittsgehälter und Angebotsmieten für insgesamt 384 Stadt- und Landkreise in Deutschland ins Verhältnis setzten. Das mit Abstand beste Verhältnis von Einkommen und Mietpreisen fanden Jobsuchende zu dieser Zeit im niedersächsischen Holzminden. Fach- und Führungskräfte verdienten dort im Schnitt 56.400 Euro brutto im Jahr. Eine 80 bis 100 Quadratmeter große Wohnung wurde Holzminden in dieser Zeit für 380 Euro angeboten - gerade einmal 8 Prozent des Gehalts wurden somit nur für die Miete ausgegeben.

Mitentscheidend für die Wohnqualität ist die exponierte Lage an der Weser und das vielfältige landschaftliche Umfeld des Hochsolling. Unteranderem mit seinen Naherholungszielen Neuhaus im Solling und Silberborn, die Freizeitmöglichkeiten zu jeder Jahreszeit anbieten. Darunter beste Strecken für Mountainbiker, Langlaufski, Wanderer und Reiter.

Sorgenkind Innenstadt

Aber wie in allen Städten ist und bleibt das größte Sorgenkind die Innenstadt. Dies gilt ebenso für Holzminden mit seinen Leerständen und dem Verfall von verwaisten Häusern mitten in der historischen Altstadt. In diesen Zusammenhang gibt es aber auch Positives zu vermelden. Denn der Marktplatz im Herzen Stadt hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr an Attraktivität gewonnen.


Ja man könnte schon sagen er ist das Wohnzimmer der Stadt Holzminden. Ein Platz zum Verweilen, zur Kommunikation und Treffpunkt für Jung und Alt. Dies ist nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz der ortsansässigen Gastronomie zu verdanken. Die mit Gaumenfreuden unterschiedlichster Art und ihren Außenterrassen dem Marktplatz besonders im Sommer ein besonderes Flair verleihen. Im Zusammenspiel mit Veranstaltungsreihen wie dem Marktsommer, mit Livemusik an lauschigen Sommerabenden, für Einheimische und Gäste, immer wieder ein Erlebnis.

                                                                      



XXXL Fußgängerzohne in Holzminden



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Eine weitere Besonderheit der Stadt die XXL-Fußgängerzone in der Oberen Straße Holzminden die bis heute noch Streitpunkt ist … für den einen zu groß und für den anderen zu breit oder unnötig. Der Grundstein für das Projekt Obere Straße wurde im Jahr 1997 gelegt, als der Rat der Stadt beschloss, die Gestaltung zur Fußgängerzone im Rahmen eines Architekten-, städtebaulichen Realisierungswettbewerbs erarbeiten zu lassen.

Nach der Einreichung von 14 Entwürfen wählten 5 Fach- und 4 Sachpreisrichter sowie zwei sachverständige den Entwurf des Atelier Schreckenberg Planungsgesellschaft mbH in Bremen aus, der ab September 1999 für 3,7 Millionen Mark (nach Angaben der örtlichen Presse) unter der Leitung von Architekt Karl – Peter Schreckenberg umgesetzt wurde. Die Finanzierung gestaltete sich durch eine Lofinanzierung, Bundesmittel der Bezirksregierung Hannover im Rahmen der Städtebauförderung, die dank dem Einsatz von Regierungspräsidentin Gertrud Kruse, Holzminden zugutekamen.

Dementsprechend ließ sie es sich nicht nehmen, mit Bürgermeister Dr. Wolfgang Böning die feierliche Übergabe der Fußgängerzone an die Bevölkerung, mit dem Schnitt durch das Band blau /weiß, getreu der Stadtfarben von Holzminden, am 9. September 2000 im Rahmen einer öffentlichen Einweihung zu vollziehen. Somit erstreckt sich bis heute die Fußgängerzone Obere Straße, vom Haarmannplatz kommend bis zur Wasserkaskade am oberen Ende, von der Weserbrücke Holzminden.

Viele ortsansässige Geschäfte in Städten wie Holzminden, sehen heute Fußgängerzonen als Wettbewerbsnachteil durch den Wegfall von Parkplätzen. Diskussionen um die Wiederzulassung des Pkw-Verkehrs in den Fußgängerzonen wurden auch in Holzminden schon geführt. Ein neuer Ansatz wäre vielleicht der Tourismus. Bestes Beispiel dafür Bad Harzburg, das aus seiner Fußgängerzone eine der beliebtesten Bummelmailen in Deutschland schuf.

Ein bisschen mehr Grün, mehr hübsche Plätze, kleine Inseln zum Verweilen, mehr Gastronomie und attraktive Hilfsangebote (im Bezug von Ladenmieten) für Neugründer wäre unter Unterumständen die neue Chance für unsere Fußgängerzone.


Brückenschlag über die Weser zwischen den Städten Holzminden und Höxter

Momentaufnahme: Einweihung der Holzmindener Weserbrücke am 30. September 1885. Als der Fotograf diese Aufnahme aus einem Fenster des Hauses Obere Straße Nr. 47 machte, wartete die Menge noch gespannt auf den feierlichen Akt.

Die Weserbrücke zwischen Holzminden/Stahle die den Landkreis Holzminden (Niedersachsen) und den Landkreis Höxter (NRW) verbindet, hat eine besondere Bedeutung. Sie steht nicht nur für mehr Mobilität, sondern auch für das Wort miteinander. Ob beruflich oder privat, nicht nur aus architektonischer Sicht, sondern vor allem aus der Sicht der Herzen.

            Ein Handschlag für eine bessere gemeinsame Zukunft


Ein besonderes Datum ist der 27.01. 2010 als erstmals in offizieller Form der damalige Bürgermeister von Holzminden, Jürgen Daul und der damalige Bürgermeister von Höxter Alexander Fischer, sich für Pressefotos, die Hände reichten. Für eine kooperative Zusammenarbeit zum Thema demografischer Wandel, Wirtschaft und Tourismus. Der Platz dafür passend, direkt an der Landesgrenze zwischen dem Landkreis Höxter und Holzminden, auf der Außenterrasse von Hotel Kiekenstein. Mit schönstem Blick auf die geschichtsträchtige Weserbrücke. Ein Treffen der Bürgermeister beider Städte für ein Stückchen neue Geschichte.

Dazu Jürgen Daul: Immer wieder wird an uns von den jeweiligen Bürgern der Kreisstädte die Frage gestellt, warum wir die Möglichkeit nicht nutzen, stärker mit der gegenüberliegenden Kreisstadt zusammenzuarbeiten. Aus diesem Grund sprang der Funke gleich bei diesem Thema über, das uns beiden am Herzen liegt.

Kommentar Alexander Fischer: Wir sind die Vertreter der Bürger und müssen die Wünsche der Bürger auch ernst nehmen und darauf reagieren.

Mit einbezogen in die Prozesse der Lösungsfindung wurden beide Räte der Stadt sowie die Fachbereichsleiter der Verwaltung.

Dazu einige Ergebnisse:

2017                                                                                                                                          Haarmann-Möllinger-Preis - Klaus Töpfer

Der frühere Bundesumweltminister und Höxteraner Ehrenbürger Klaus Töpfer hat im Jahr 2017 eine neue Auszeichnung ins Leben gerufen – den Haarmann-Möllinger-Preis. Er soll einmal im Jahr an Institutionen oder Personen verliehen werden, die sich um die Zusammenarbeit der Städte Holzminden und Höxter verdient gemacht haben.

Klaus Töpfer war zwar als Bundesumweltminister und als Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms in der Großen Politik. Er hat sich aber immer auch für die Entwicklung in seiner Heimatstadt Höxter interessiert – dabei stört ihn vor allem, dass die Weser oft als Grenze angesehen wird: Holzminden und Höxter sollten zusammenarbeiten, um Perspektiven zu nutzen, so Töpfer.

Der erste Haarmann-Möllinger Preis ging am 14. Februar an das Berufskolleg Kreis Höxter und die Berufsbildenden Schulen in Holzminden. Die Auszeichung ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.

                

Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter

Aus einer Kooperation zwischen den beiden Wirtschaftsvereien Weserpulsar in Holzminden und der Wirtschaftsinitiative im Kreis Höxter entstand im März 2017 das Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter. Dieses Netzwerk konzentriert sich auf länderübergreifende Projekte mit dem Ziel der Fachkräftesicherung und Vorhaben zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Seit seiner Gründung hat das Innovationsnetzwerk bereits einige Erfolge verbuchen können.

2018                                                                                                                            Länderübergreifende Ausbildungsangebote

Landkreise Holzminden und Höxter treffen innovative Vereinbarung in der beruflichen Bildung: „Länderübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht breit gefächertes, modernes Ausbildungsangebot“

Die beiden Landkreise unterstützen als verantwortliche Schulträger die neue Form der Kooperation zwischen ihren berufsbildenden Schulen. Die Landrätin des Landkreises Holzminden, Angela Schürzeberg, dazu die Modellhaftigkeit des Vorhabens: „Mit diesem länderübergreifenden Vertrag nehmen wir die gesamte Region in den Blick; es sollte ein richtungsweisendes Konzept für die Zukunft aller vom demografischen Wandel besonders betroffenen ländlichen Räume darstellen.“

Eine Annäherung die zukünftig noch viele andere Möglichkeiten thematisieren könnten. Eine Herausforderung für die jetzigen Bürgermeister Christian Belke (Holzminden) und Bürgermeister Daniel Hartmann (Höxter).

                          

Ortsteil Altendorf die Bereicherung für Holzminden

Menschen prägen eine Stadt

Kartenskizze von 1603 Quelle: Archive Herbert Göhmann

Altendorf einst als Siedlung namentlich angegeben in historischen Quellen als Holtesemeni (822), Holtesmyne (836), über duo Holtesminne (1231) antiqua villa (1275) auch Oldenholtesmynne (1494) zu Oldendrop oder Oldendorff, (1542 und 1637) und Atendörf (1653) bis hin zum noch heutigen, gültigen Namen Altendorf.

• verwüstet im 30jährigen Krieg (1618 – 1648)

• eine Siedlung gebeutelt von Hungersnot und Armut

• Menschen zu jener Zeit die hart für ihr tägliches Brot, arbeiteten

• aber ein Völkchen, das nie seinen Mut verlor, sondern immer das Ziel verfolgte seine Höfe, Häuser und Betriebe auszubauen, sowie ihr Gemeinwesen zu stärken.

Dies galt auch für alle Bürger von Altendorf, als im Jahre 1922 die Ortschaft Altendorf als Ortsteil der Stadt Holzminden eingemeindet wurde. Die Gemeinde Altendorf versuchte dies durch einer Klage gegen den Freistaat Braunschweig und die Stadt Holzminden wegen Verfassungswidrigkeit des Gesetzes vom 10. Mai 1921 vor dem Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich im Januar 1922 abzuwenden. Unterlagen aber im Rechtsstreit und mussten sich dem Urteil fügen.

Was aber nicht Stillstand bedeutete. Denn es entwickelte sich im Verbund mit der Stadt Holzminden ein Strukturwandel zu einer gemeinsamen modernen Gesellschaft. In der heute die Industrie vorherrschend ist. Wo einst vor über hundert Jahren die Landwirtschaft das bedeutendste Tätigkeitsfeld der Menschen in Altendorfer war. Stehen heute gesunde Unternehmen und das Engagement einer neuen Generation mit Blick in die Zukunft.

Der Altendorfer und seine große Liebe zum Vereinsleben

Dazu Gedanken von Pastor Günther Grigoleit:

„Den typischen Altendorfer kennzeichnet vor allem ein heiterer Stolz. Das Heitere in seinem Selbstwertgefühl rührt her von der Zugehörigkeit zu mindestens einem Verein. Dort findet er in der Geborgenheit der fest gefügten Gruppe die Möglichkeit, sich zu erhalten.“

Aus diesem Zusammengehörigkeitsgefühl entsprang auch die Idee eine Arbeitsgemeinschaft der Altendorfer Vereine zu gründen (AGAV). Als Gründungsjahr wird das Jahr 1927 benannt. Von da an war das gemeinsam organisierte Jahresfest über Jahre der Höhepunkt für alle Altendorfer mit ihren Vereinen:

Die AGAV Arbeitsgemeinschaft der Altendorfer Vereine mit seinen Mitgliedvereinen: Frauen und Mädchenchor Weserklang, Heimat und Kulturverein Altendorf e.V., Gesangverein Altendorf e.V., Sängerclub Beständigkeit, MTV Altendorf von 1897 e.V., Landwehrverein Altendorf, Freiwillige Feuerwehr Holzminden Gruppe 4 Verein, Altendorfer Schützen e.V. von 1953, Gesangverein Einigkeit sowie als weiteres Mitglied Pastor der St. Pauli-Gemeinde Thorsten Kißling (Stand 2008)

Quellennachweis:

Unser Altendorf. Erinnerungen und Geschichten Gebundene Ausgabe – 1. Januar 2008
von Johanna Speitling und Reinhard Eicke (Autor), Arbeitsgemeinschaft der Altendorfer Vereine (AGAV).





Dabei besonders erwähnenswert der große langjährige Einsatz von Vorsitzende Johanna Speitling und Geschäftsführer Frank Meyer für den Erhalt und Weiterentwicklung der AGAV Arbeitsgemeinschaft der Altendorfer Vereine.











Bilder: dieaktuellekamera